Die Geschichte von Maria Ward 

Sie wurde am 23. Januar 1585 in Mulwith  in England geboren. Sie wuchs in einer unruhigen Zeit auf, die von den Glaubenskämpfen unter Heinrich VIII. erschüttert wurden. Durch ihre Großmutter erfuhr sie, wie die Gläubigen leiden mussten, da diese 14 Jahre im Gefängnis verbringen musste. Später wollte sie Ordensfrau werden, doch das war in England nicht möglich. Darum gründete sie mit sieben gleichgesinnten Frauen in St. Omer bei Calais eine religiöse Gemeinschaft, die sich rasch verzweigte. Diese kleine Gemeinde suchte moderne Bildung mit tiefem Glauben, ernste Arbeit mit Gebet zu vereinen. Sie hatte erkannt, was für die Zeit nötig war: Dienst am Menschen, Dienst an der Kirche, Dynamik und Stabilität. Kurfürst Maximilian I. von Bayern stellte den "Englischen Fräulein" das sogenannte Paradeiserhaus in der Weinstraße zur Verfügung. Im April 1627 eröffneten "die Englischen" die erste Mädchenschule als "Freischule" für die Kinder der Stadt. Um die sittliche religiöse Erziehung war es damals schlecht bestellt. In einem Akt des Münchner Stadtarchivs lesen wir: "Die Kinder werden zu der Arbeit nit gezogen, sondern laufen im miesiggan umb, ihnen und ihren Eltern selbst zu schaden, andern zu beschwer und meniglich zur Ergernuß." Das junge Institut wurde überall hochgeschätzt, fand auch die kirchliche Anerkennung, jedoch nicht die Bestätigung durch Papst Urban VIII.,der 1631 das Institut aufhob. Maria wurde für  einige Monate im Angerkloster gefangengehalten. Frei geworden, reiste sie im Spätherbst desselben Jahres wiederum zu Fuß nach Rom und trug dem Papst drei Bitten vor: Befreiung von der Beschuldigung der Häresie, Freilassung ihrer Mitarbeiterinnen, Erlaubnis zum gemeinschaftlichen Leben mit den Ihren in Rom. Maria Ward blieb bis 1637 in Rom. Am 30. Januar 1645 starb sie in Hewath bei York und wurde auf dem Friedhof zu Osbaldwick begraben. Bis heute konnte ihr Leichnam nicht aufgefunden werden.

Die Inschrift auf dem Grabstein lautet: "Die Armen zu lieben, in dieser Liebe beharren, mit ihnen zu leben, zu sterben und aufzuerstehen, dahin ging das ganze Ziel und Streben der Maria Ward."

 

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